Wasserdichtes Alibi von unerwarteter Seite

Anfangs der 70er Jahre, erzählt vom hauptbeteiligten Jugendlichen, heute ...... der Gemeinde ...., der eine ganz unerwartete Schützenhilfe gegenüber der Polizei bekam.

Zusammen mit einem Freund war er extrem technikbegeistert. Unter anderem das Motocrossfahren mit Motorrädern hatte es den beiden angetan. Noch etwas jünger verfügten beide über keinen Fahrausweis für diese Kategorie, was dem Geschick jedoch keinen Abbruch tat. Auch war es durchaus lässig, den Auspuff mit einem Minimum an akustischer Dämmwirkung zu betreiben.
Die beiden fuhren also mehrmals pro Tag zu einem Waldgrundstück eines der beiden, wo sie intensiv übten. Der Weg führte durch das Dorf an einem Haus vorbei, in dem ein "zugezogener Akademiker" wohnte, der durch den Krach mit allergrösster Sicherheit und verständlicherweise genervt war. Nennen wir ihn hier Herrn X.
Auf einer Rückfahrt vom Trainingsplatz, recht genau auf der Höhe von Herrn X. machte der Gemeindepolizist (er war für drei Gemeinden zuständig) eine Kontrolle. Die beiden Freunde erkannten das gerade noch rechtzeitig, stellten die Motorräder ab und schoben sie grinsend am Polizisten vorbei. Der war selbstverständlich auch nicht auf den Kopf gefallen und wusste haargenau, was da abging. Die Konversation lief in etwas folgendermassen ab. P: "Was macht Ihr da?" Wahrheitsgemäss wurde das Motocrosstraining erwähnt. P: "Ohne Fahrausweis dürft Ihr diese Motorräder nicht fahren. Das gibt eine Busse und einen Eintrag!"
Die Kameraden bestanden darauf, dass das Fahren auf dem Privatgelände im Wald legal sei und dass sie die Motorräder von zu Hause zum Wald und zurück immer ohne laufenden Motor gestossen hätten. Der Polizist liess sich nicht gerne veräppeln, gab zu, dass die Fahrten auf dem Privatgrundstück legal seien, aber glaubte die Ausrede wegen der gestossenen Motorräder jedoch keinen Sekundenbruchteil. Mein Freund wusste genau, dass er mit einer Busse zu Hause ordentlich und vor allem schallende Probleme bekommen hätte. In seiner Verzweiflung sagte er dem Polizisten ganz keck: "Klar stiessen wir die Motorräder IMMER, fragen Sie doch den Herrn X, der da gerade im Garten arbeitet!" Dies in der mulmigen und sehr leisen Hoffnung, dass der Ordnungshüter das sicher nicht machen würde. Zum grossen Entsetzen der beiden Jugendlichen trottete der Polizist zu Herrn X und fragte ihn, ob die beiden die Fahrzeuge wirklich immer gestossen hätten. "Weltuntergang, Armageddon, eine Woche ohne sitzen zu können" waren jetzt wahrscheinlich die Gedanken der beiden. Mit offenen Mündern hörten sie dann Herrn X, der dem Polizisten eine klare Ansage machte: "Aber sicher machten sie das, das kann ich zu 100% bestätigen. Wissen Sie, hier halten sich auch die Jungen an die Gesetze." Thema erledigt, Klappe zu, der Polizist verlässt ungläubig aber machtlos die Szene.....
Mein Freund, der .... der Gemeinde .... erzählt diese Geschichte heute noch voller Hochachtung vor Herrn X, dem er ein solches Verhalten nie zugetraut hätte.

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